Wir sind eine Freiwillige Feuerwehr. Das heißt, dass wir nicht wie eine Berufsfeuerwehr mit einer bestimmten Anzahl an Feuerwehrleuten 24 Stunden am Tag Dienst auf der Wache haben. Wir gehen alle unserer normalen Tätigkeit in der Berufswelt nach und stehen trotzdem bei Einsätzen für Ihre Sicherheit zur Verfügung. Wenn Sie die Notrufnummer 112 mit Ihrem Mobil- oder Festnetztelefon wählen, werden Sie durch das deutsche Notrufsystem automatisch mit der nächsten Notrufzentrale verbunden.
Dies kann eine Polizei- oder Rettungsleitstelle sein. In unserem Einzugsgebiet ist dies die Integrierte Leitstelle des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehr mit dem Sitz in Saarbrücken am Winterbergklinikum. Die Disponenten der Leitstelle nehmen Ihren Anruf an und fragen das Notrufschema ab.Sobald genau geklärt ist, in welchem Gebiet Sie sich befinden, wird je nach Lage die zuständige Feuerwehr und eventuelle Rettungsmittel alarmiert. Die Leitstelle kann innerhalb von wenigen Sekunden bei uns Alarm auslösen.
Es werden sog. RIC Adressen (Radio Identification Codes) im 2m-Band ausgesandt, auf die unsere Funkmeldeempfänger (auch einfach Pieper genannt) reagieren und Alarm schlagen. Alle Kameradinnen und Kameraden tragen die Geräte BOSS 915 und BOSS 925 des Herstellers Swissphone jederzeit mit sich. Im Feuerwehrgerätehaus in Gresaubach steht ein digitaler Alarmumsetzer (DAU), der ein Teil des flächendeckenden eigenständigen BOS-Alarmierungsnetzes ist. Bei einem Einsatz wird der Alarm über den Leitstellenrechner ausgelöst und über die DAU in die Fläche gegeben.
Der Boss 910
Der Boss 925
Neben der akustischen Signalisierung eines Alarmes über die Pieper bekommen wir auf dem Melderdisplay auch die wichtigsten Einsatzinformationen, wie Art des Einsatzes, Adresse und mitalarmierte Einsatzmittel, angezeigt. Das Alarmierungsnetz ist Anfang 2013 von analog auf digital umgestellt worden, die Alarmierungen und übermittelten Texte werden verschlüsselt versendet. So ist ein Missbrauch und Abhören der Informationen nicht möglich.
Das Alarmierungsnetz ist unabhängig von Mobilfunkanbietern und anderen Dienstleistern. Alle Alarmumsetzer sind mit einem Akku ausgestattet, der auch bei Stromausfall einen reibungslosen Betrieb und die sichere Alarmierung der Einsatzkräfte sicherstellt. Wenn die Kapazität des Akkus am Ende ist, können alle Geräte durch Stromerzeuger gespeist werden, die in jeder Freiwilligen Feuerwehr vorgehalten werden.
Sobald unsere Pieper auslösen, lassen wir alles stehen und liegen und begeben uns auf schnellstem Wege (aber unter Beachtung der STVO und der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer) zum Feuerwehrgerätehaus.
Dort ziehen wir unsere Einsatzschutzkleidung (Jacke, Hose, Schuhe und Helm) an und fahren mit Sonderrechten (Blaulicht und Martinshorn) zum Einsatzort. Bevor das erste Fahrzeug zum Einsatz fährt, wird in der Leitstelle der Einsatzort abgefragt. Weitere Informationen wie Anzahl der mitfahrenden Kameraden und eingesetzten Fahrzeuge wird auf der Fahrt zum Einsatz an die Leitstelle durchgegeben.